Seminargruppe 1 des 3. Semesters UP (Umweltpädagogik) is on the road im Rahmen des Seminars "Regionalentwicklung" auf den Spuren der Schwarzföhren-Pecherei im südlichen Niederösterreich.
Pecherei - was ist das?
Am Ostrand der Alpen besaß jeder Waldbauer einen Schwarzföhrenwald, wo er oder sein Pecher Naturharz gewinnen konnten. Aus diesem Harz wurde u. a. durch Destillation Kolofonium und Terpentin hergestellt. Schon die Griechen und Römer kannten die Wirkung der Baumharze gegen Entzündungen der Muskeln und Gelenke. Im Schnitt liefert(e) die Schwarzföhre jährlich rund 4 kg Harz.
Die Herstellung des Naturharzes war (und ist noch immer - heute ist dieses Handwerk vom Aussterben bedroht) eine zeitintensive und körperlich sehr anstrengende Arbeit.
Erste Station der Exkursion ist das
Waldbauernmuseum zu Gutenstein (NÖ).
Pecherwerkzeuge
Die Bäume konnten auf 2 Seiten (nacheinander) bearbeitet werden, es musste nur ein kleiner Abschnitt "Leben" (also Rinde zum Wasser- und Nährstofftransport) stehen bleiben:
Maja bei der Dachschindelherstellung:
Die Köhlerei in Gutenstein:
Die Einblattsäge: Sägen mit Hilfe von Wasserkraft:
PECHERPFAD HÖLLES
Obwohl es keine schriftlichen Aufzeichnungen darüber gibt, wird vermutet, dass die Harzgewinnung seit dem 17. Jahrhundert in Hölles besteht. Für viele Familien im Ort bildete die Harzgewinnung eine wichtige Einnahmequelle, allerdings kam diese ab den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts langsam zum Erliegen. Obwohl das österreichische Pech das (wissenschaftlich nachgewiesenermaßen) qualitativ Beste war, konnte es dem Konkurrenzdruck aus Billiglohnländern (China) nicht mehr Stand halten:
Im Pecherhof in 2560 Hernstein findet heute die letzte Harzgewinnung Mitteleuropas statt. Insgesamt werden ca. 40.000 kg Pech pro Jahr geerntet, das zu verschiedenen Produkten verarbeitet wird. Kiefernbalsam ist ein reines Naturprodukt!
Adresse:
Harzgewinnung Hernstein, Pecherhof, A-2560 Hernstein
Tel.: 02633/47268
e-mail:
info@pecherei.com
www. pecherei.com