Mittwoch, 6. April 2011

Neue Blicke auf Wien

Stadtwanderung in Wien im Rahmen des Seminars „Künstlerische Ausdrucksweise“:

Der Architekt Herbert Peter, der gemeinsam mit Bob Martens das Buch „Die zerstörten Synagogen Wiens“ geschrieben hat, öffnete uns im wahrsten Sinne des Wortes die Augen für neue Perspektiven. Wir schlugen einen weiten Bogen vom Belvedere ...



... über unbekannte Winkel im 1. Bezirk ...





... und den unnahbaren Bienenwaben der Donaucity ...





bis zur aufgelassenen Synagoge Kaschlgasse im 20. Bezirk.

Vor allem die Synagoge beeindruckte mich tief. - Trotzdem (oder vielleicht gerade weil) nicht mehr viel von dem ursprünglichen Tempel zu sehen ist. Die säkularisierten Jahrzehnte der verschiedensten Verwendungen (zuletzt war die Synagoge eine Billa-Filiale!) haben zerstörerische Spuren hinterlassen. 

Es war schlimm kalt in diesem aufgelassenen Supermarkt-Verkaufsraum bei unserer Besichtigung. Im Eingangsbereich taub-graue Spiegel und schmutzige Fliesen, ansonsten steht der Raum leer.

Im ehemaligen Hauptraum des Tempels wurde in Form eines umlaufendes Bandes minutiös der zeitliche Ablaufes der Reichskristallnacht aufgelistet. Die Zeugnisse der Reichskristalltag in diesem vom Kommerz geschändeten und schließlich aufgegebenem Raum - in ihrer Kargheit umso erschütternder.  




Heidelinde Lück



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